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Online-Workshop 21. Juni 2021: Europäische Gesundheits- und Pflegeregionen als Motor des Wandels unserer Gesundheits- und Pflegesysteme

Am 21. Juni von 09:00-13:00 Uhr fand der Online-Workshop „Europäische Gesundheits- und Pflegeregionen als Motor des Wandels unserer Gesundheits- und Pflegesysteme“ statt. Dies war die Auftaktveranstaltung für eine Workshop-Reihe organisiert von dem Netzwerk Deutsche Gesundheitsregionen NDGR e.V., dem Europäische Innovations-Partnerschaft Active & Assisted Living (AAL) Programme und dem Skandinavisch-baltische Innovationsnetzwerk ScanBaltNDGR mit dem Ziel der Gewinnung von Bundes- und Landesministerien für ein starkes deutsches Engagement in den europäischen Horizon Europe „Joint Programmes“.

Auftakt mit den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, NRW und Saarland

Ministerialbeamte*innen aus Forschung/Innovation, Wirtschaft und Gesundheit aus Bundesländern mit bedeutenden Grenzregionen und Mitglieder der deutschen Gesundheitsregionen besprachen mit den Organisatoren sowie mit den Referent*innen den Effekt und Mehrwert grenzüberschreitender europäischer Zusammenarbeit der Gesundheitsregionen.

Erfolgreiche Beispiele der europäischen Gesundheitskooperation von Regionen

Ziel des ersten Workshops war es über erfolgreiche, grenzüberschreitende Kooperationen im Bereich Gesundheit- und Pflege zu informieren sowie für ein deutsches Engagement bei europäischen ‚Joint Programmes‘ zu werben. Hierbei wurde unter anderem das neue Horizon Europe Partnerschafts-Programm zu ‘Health & Care System Transformation´ vorgestellt, an dem sich deutsche öffentliche Förderorganisationen beteiligen können.

Die Teilnehmer*innen des virtuellen Workshops haben deutlich gemacht, dass die notwendigen Impulse für Innovationen im europäischen Gesundheits- und Pflegewesen aus den Regionen hervorgehen müssen. Regionale Initiativen sind in der Lage, neue Technologien schnell zu implementieren und auf ihre Alltagstauglichkeit zu prüfen. Projektfinanzierungen unterstützen sie dabei. Zugleich dürfen wir aber nicht im Projektmodus verharren – es gibt genügend Beispiele für neue Ansätze, die es nicht in die Breite geschafft haben. Projektförderung birgt immer auch die Gefahr des Flickenteppichs. Es braucht eine gemeinsame europäische Strategie, die über Einzelprojekte hinausgeht, um das notwendige ‘Enabling Environment’ für die Umsetzung von Innovation und entsprechender kritischer Skalierung zu erreichen. Sinnvoll ist hierbei eine längerfristige Förderung der Zusammenarbeit europäischer Gesundheits(wirtschafts)- Regionen, um komplexe Themen wie den gemeinsamen Gesundheits- und Pflegedatenraum zu realisieren.

Zukunftsthemen im Bereich Gesundheit & Pflege gemeinsam gestalten

Für die europäische Gesundheitswirtschaft muss es sinnvolle gesamteuropäische Lösungen von Anfang an geben. Hier haben die jüngsten Entwicklungen der Medizinprodukterichtlinie und des EU-HTA-Verfahrens gezeigt, dass realitätsferne zentrale Vorgaben (MedProd.-RL) bzw. starke nationale Interessen (EU-HTA) den Zugang der Patient*innen zu innovativen Therapien behindern und die Konkurrenzfähigkeit der europäischen Gesundheitswirtschaft belasten (v.a. KMU). Diese Fehler dürfen sich bei der Implementierung der personalisierten Medizin und der datengestützten Medizin (KI) nicht wiederholen. Daher muss beim Aufbau des Europäischen Gesundheitsdatenraums (European Health Data Space) von Anfang an das Know-how regionaler Experten*innen und Unternehmen strukturiert einbezogen werden. Dabei muss eine grenzüberschreitende Interoperabilität der unterschiedlichen Datensysteme unbedingt gewährleistet werden. Europa muss hier zentral steuern, ohne zentralistisch zu entscheiden.

Neue Möglichkeiten im Rahmen des Horizon Europe Programms

In der EU werden derzeit die neuesten Forschungs- und Entwicklungsprogramme im Bereich Gesundheit & Pflege in Horizon Europe lanciert. Die sog. ‘Health & Care System Transformation Partnership’, welche im Oktober 2021 ausgeschrieben wird, schenkt den Regionen besondere Aufmerksamkeit. Hierbei handelt es sich um ein mindestens 7-Jahre angelegtes Förderprogramm von EU und Mitgliedsländern wie auch Regionen, an dem auch Wirtschafts-, Wissenschafts- und Gesundheitsministerien aus Bund und Ländern teilnehmen können (mehr Info im Horizon Europe Arbeitsprogramm Health 2022/23 ab Seite 122:

https://ec.europa.eu/info/funding-tenders/opportunities/docs/2021-2027/horizon/wp-call/2021-2022/wp-4-health_horizon-2021-2022_en.pdf)

Der Mehrwert dieser Europäischen Gesundheits- und Pflege-Partnerschaft liegt im „Triple Win“, von gemeinsamer Forschung und Innovation zur Verbesserung der Lebensqualität der EU-Bürger*innen, für größere Resilienz und Nachhaltigkeit der Versorgungssysteme sowie der Entstehung, wie auch Weiterentwicklung der wirtschaftlichen Akteure.

Folgende weitere Schritte sind geplant:

  • Nächster Workshop im September 2021 (kurz nach den Bundestags-Wahlen)
  • Thema: Versorgungs- und Pflegestrukturen Europäisch denken
  • Teilnahme von deutschen öffentlichen Förderorganisationen an europäische Gesundheits- und Pflege Partnerschaft: bis spätestens Anfang 2022

Kontakte der drei Partnerorganisationen:

Dr. Alexia Zurkuhlen, NDGR e.V. – zurkuhlen@health-region.de: Weitere Workshops im Jahr 2021

Oliver Stenzel, ScanBalt – oliver.stenzel@novartis.com: Informationen zum Aufbau eines European Health Data Space (EHDS)

Klaus Niederländer – klaus.niederlander@aal-europe.eu: Info & Kontakte zu Horizon Europe Partnership ‘Health & Care Systems Transformation’